Ernst Moritz Arndt (* 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz; † 29. Januar 1860 in Bonn) war ein deutscher nationalistischer und demokratischer Schriftsteller, Historiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Als Publizist und Dichter widmete er sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Herrschaft Napoleon Bonapartes in Deutschland. Daher wird er auch als Freiheitskämpfer bezeichnet. Er gilt als bedeutender Lyriker der Epoche der Befreiungskriege.
Arndt kehrte von der universellen Kulturtheorie Herders, wonach der Austausch der Kulturen die Geschichte der Völker bestimme, ab und behauptete um einer Eigenheit der Völker willen ihre überzeitliche Distanz zueinander. Im scharfen Gegensatz zum expansiven Frankreich beschwor der Sprachpfleger in Traktaten und Reden die ethnisch reine deutsche Nation. Neben seinen nationalistischen Liedern, die nicht selten in der Sakralisierung des imaginierten Deutschlands gipfeln, verfasste er vom Pietismus geprägte Gebete, die sich durch Kürze, volksnahen Ton und kindliche Frömmigkeit auszeichnen. Inwieweit seine Äußerungen zum Judentum als antisemitisch zu bewerten sind, ist umstritten.